In den minimalistisch-abstrakten Objekten von Künstlerin Yasmin Alt werden Aspekte urbaner Architektur unterschiedlicher Epochen miteinander verknüpft. Architektonische Prinzipien und Details werden zu einem Arrangement aus verschiedenartigen Objekten transformiert, indem die Objekte sowohl solitär funktionieren als auch im Wechselspiel gemeinsame gedankliche Räume entfalten. Diese Räume enthalten Ahnungen von sich wiederholender Historie. Gleichwertig stehen sich Relikte von Bauwerken, Industriearchitektur und Objekte aus Freizeiteinrichtungen gegenüber als Stellvertreter für das Universum Zivilisation. In ihre Fotoserie Modular Gate (2021) greift sie die ursprüngliche Steinformation des verschlossenen Eingangs der großen Pyramide auf und nähert sich in dieser Arbeit einem Gebäude, das sie seit ihrer Kindheit fasziniert, durch einen performativen Akt der Umordnung.
Yasmin Alt, geboren in Deutschland, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst, Schwerpunkt Bildhauerei, mit anschließendem Meisterschülerstudium an der HfbK Dresden und Grafikdesign an der Fachhochschule Mainz. Ende 2019 wurde ihre Arbeit in einer Einzelausstellung im Kunstverein Trier präsentiert. Sie zeigte ihre Objekte in öffentlichen Ausstellungsräumen und Galerien, darunter im Kunstraum Kreuzberg/Bethanien und im Haus am Lützowplatz. Ihre Werke befinden sich in der Sammlung der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie in privaten Sammlungen. Sie erhielt 2014 das Goldrausch Künstlerinnenprojekt sowie Stipendien und Atelier- Residenzen von Kulturstiftungen und dem Deutschen Institut für Auslandsbeziehungen (ifa). 2020 gewann sie mit Ihrem Entwurf einen einphasigen Kunst-am-Bau-Wettbewerb in Berlin.